Feste und Bräuche in der Ukraine
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Die Oster- und Weihnachtsbräuche, auch das religiös-folkloristische Brauchtum zu anderen Festtagen werden heute in der Ukraine besonders geachtet und gefördet. Die Karwoche heißt im Ukrainischen die “Große Woche”. Unser Gründonnerstag ist der “Saubere Donnerstag”, weil bis zu diesem Tage alles gereinigt und neu hergerichtet sein muss, da am Karfreitag, dem “Großen Freitag”, die Arbeit ruht. Am Ostersonntag, dem “Großen Tag”, werden in der Kirche der Osterkuchen, außerdem bemalte Ostereier von den einzelnen Familien zum Altar gebracht und vom Priester geweiht. So werden an diesem Tage die auserwählten Pysanky (bemalte Eier) überreicht. Ein anderer Brauch, den es auch in Deutschland gibt, ist das Aneinanderstoßen der Ostereier.
Umzüge mit Liedern sind zu Weihnachten einer der auffälligsten Volksbräuchcn. Mit einem großen, auf einer Stange befestigten Stern ziehen die Kinder von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder (Koljadky) in der Abenddämmerung. Natürlich werden sie dafür beschenkt. Umzüge werden auch am Vorabend des Neujahrsfestes, dem “Großzügigen Abend” von Kindern veranstaltet. Die Bezeichnung dieses Abends ist eng mit dem Weihnachtsfest verbunden, das in der orthodoxen Kirche und auch bei den griechischen Katholiken am 7. Januar gefeiert wird: dieser Abend beschenkt die Welt, weil das Jesuskind geboren wird. Kindergruppen “säen” vor dem Hauseingang unter Gesang und ensprechenden Gebärden Wohlstand und Glück.
Eine große Rolle spielt an beiden christlichen Hauptfesten die genau bestimmte Speisenfolge. So wird am Weihnachtsvorabend die Kutja aufgetischt, eine aus Weizen, Honig und Mohn zubereitete Süßspeise. Aus zwölf Gängen besteht die Hauptmahlzeit am Weihnachtstag.
Außer den christlichen Hochfesten haben sich in der Ukraine auch andere Festtagsbräuche erhalten, die auf heidniscne Sitten zurückgehen, aber mit christlichen Gedenktagen verschmolzen sind. So ist der 7. Juli der Tag der Sonnwendfeuer, das Fest des Ivan Kupalo, einer alten Fruchtbarkeitsgottheit, von der Kirche umgewidmet auf Johannes den Täufer. Sonnwendfeuer wurden abgebrannt, scherzhafte Lieder ertönten zwischen Gruppen von Burschen und Mädchen, man badete in Flüssen und Bächen. Heilkräftige Kräuter sammelte man an diesem Tag. Blumenkränzen wurden den Wellen übergeben. Einige dieser Bräuche, vor allem die Lieder, leben wieder auf.
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